Wer weiß es wohl am Besten?

Ein gutes Exempel von einem schlechten Gurt!

Es gibt eine Kategorie von Menschen, die mehr wissen als andere: Ingenjöre! Diejenigen, die die Sättel und das Zubehör erfinden und entwickeln. Natürlich haben diese eine sehr lange Ausbildung. Obendrein vielleicht sogar an der Universität. Die müssen ja wissen wie es sein sollte. Vielleicht haben sie noch nie ein Pferd gesehen, geschweige denn geritten, wissen aber exakt, was der Reiter braucht um sich wohl zu fühlen und vor allem wissen sie, was das Pferd benötigt um sich bewegen zu können.

Alles wird gelobt und gepriesen, was neu auf den Markt kommt. Und erst wenn es benutzt wird, stellt sich heraus, dass es eigentlich schlecht oder vielleicht sogar gar nicht funktioniert. Es kann aber auch sein, dass die Hersteller eine Vorstellung haben wie es benutzt werden soll und in der Wirklichkeit sollte es umgekehrt benutzt werden. Das perfekte Exempel dafür ist ein Gelpad mit Erhöhung hinten. Das wird fast von allen falschrum aufgelegt. Die Händler legen es falschrum und die Werbebilder zeigen es falschrum. Die Hersteller sollten es ja wissen, also muss es ja richtig sein. Nein muss es nicht! Zwischen den Erhöhungen hinten läuft ein Kammerkanal und dieser soll nach unten. In anderem Fall verursacht das Pad ständig Druck auf der Wirbelsäule. Da ist schon ein Grund, warum der Sattel einen Kammerkanal hat.

Auch die meisten Pads mit Einlagen sind falsch konzipiert. Wenn man diese Pads vorne aufkammert, wird es seitlich an der Wirbelsäule fast immer enger. Bei einem hohen Widerrist wird dies die Bewegung des Pferdes beeinträchtigen. Dieses Phänomen hat in erster Hand damit zu tun, wie hoch die Kissen am Vorderzwiesel angebracht sind und zweitens wie das Kopfeisen geformt ist. Ein U-förmiger Kopf gibt mehr Raum an den Dornspitzen als ein V-förmiger Kopf. Viele reden von dem zurückgeschnittenem Vorderzwiesel. Dieser würde mehr Platz schaffen als ein grader Vorderzwiesel. In Wirklichkeit ist es aber der Ansatz der Kissen und die Form des Kopfes, der dies entscheidet, wie viel Platz die Dornspitzen haben.

Und da sind wir wieder bei meinem größten Problem. Wieso gibt es immer noch so viele Sättel und anderes Zubehör, das viel und teuer verkauft wird, welches die Bewegung des Pferdes auf Anhieb behindern. Wenn alles zum Wohle des Pferdes sein würde, würden sich die Hersteller drum bemühen, gewisse Sachen zu ändern. Wenn sie doch davon wüssten! So lange aber diese Sättel mit Strass und Lackleder bestückt werden und wie verrückt verkauft werden, bekommen sie auch keinen Anreiz da irgend etwas zu verändern. Vor allem muss sich der Reiter Wohl fühlen. Der weiche Sitz und das optische Bild entscheiden, ob der Sattel passt oder nicht. Das Pferd ist dem Hersteller schnurts piep Egal. Wenn das Pferd nach einem Jahr oder so nicht mehr laufen kann, kauft man sich den nächsten Sattel und den nächsten und den Nächsten! Da muss doch irgendwo ein Fehler vorliegen, wenn ein Reiter im Laufe von sechs Jahren schon beim vierten Sattel ist für ein und das selbe Pferd.

Das Selbe gilt bei Pads auch. Wie kann es sein, dass Reiter Lammfelle und Ausgleichpads in ihren Schränken sammeln? Ist es nur die Farbe des Pads, die der Farbe der Bluse angepasst werden muss oder sind es die Versprechen, die ein besseres Gangbild des Pferdes gewährleisten sollen? Soll das Pad eine, zwei oder drei Kammenr haben? Ist Lammfell besser als Teddyfell? Eine Sache ist auf alle Fälle sicher und zwar ist alles das besser, was Du noch nicht im Schrank liegen hast!

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